ich lade andere grosse aluteile, profile, u-schienen und weichlippenprofile auf meinen wagen. den firmenslang beherrsche ich gut. weiter. zweite station, herr hoch, endmontage c. er traegt, wie die meisten mitarbeiter ohrenstoepsel. er hoert so gut wie nichts. wenn ich ihn anspreche, laesst er mich hoeflicherweise immer ausreden. erst danach nimmt er die stoepsel aus den ohren und fragt: wie bitte? er brauche gerade nichts, sagt er heute morgen. hinten sehe ich „n kalle lang“, den kerl mit uebelsten fahne, grobe schweissarbeiten ausfuehren. ich gehe weiter. hinten faellt eine aluschiene von meinem wagen. es ist sehr laut. lider schliessen. geld, geld. schiene wieder hinstellen, festgurten. weiter. an der homag-1 steht der homag-1-mann. er traegt die gepflegteste foenmatte des hauses und einen grossen bauch. auch er riecht immer streng. „zweimal kantenband, blau und weiss“, schreit er. ich nicke und tippe mir an den hut, den ich nicht trage. uebertriebene gesten sind die neue devise. salutieren, strammstehen, gruessen. weiter. im bereich d wartet schon „der pfeiffer“ auf sein alu. die beiden azubis auch. ich lade den alukram ab, frage, ob die herren saturiert seien und gehe weiter. sie hoeren mich sowieso nicht. an der „reichenbacher 3“ steht der kleine ungar und zappelt nervoes. die arbeitsanzuege der firma sind einheitsgroesse und ihm viel zu gross. „...des alu von 2195, bring’sch des alu her!“ ich schlage die hacken zusammen. weiter, vorbei an der „klebelinie“. die truppe von der klebelinie besteht aus dem kleinen, der mindestens siebzig ist und fuer menschen, die des schwaebischen nicht maechtig sind voellig unverstaendlich spricht. ausserdem ist da der kunze, der doppelt so gross ist wie die anderen und der baertige „aschenbronn“, oder so aehnlich, der ausser seinem zotteligen vollbart eine formschoene fleischmuetze mit nackenschoner traegt und darueberhinaus sehr dick ist. in der klebelinie gehoert es ausserdem zum guten ton, oefters mal auszurasten und laut rumzubruellen. schnell vorbei. hinten, bei der „finnpower“ passiert nie was. dafuer sitzt daneben gleich der typ „vom blech“ an seiner blechsaege und ordert wie jeden morgen frische handschuhe. ich vermute zwangsneurose. er spricht nie, sondern hebt nur die hand. ich weiss bescheid. wir verstehen uns. wir sind so, denke ich und stelle mir mittelfinger und zeigefinger ueberkreuzt vor. ich salutiere im vorbeigehen. beim schrankbau wartet schon der kerl vom schrankbau, der aussieht wie asterix und verlangt „fuenfsiebezwanziger rohre“ und „plaschtikstopfe“. geld, geld, geld. weitergehen, einfach nicht beachten. die schlimmste station steht noch bevor: die reichenbacher vier. dort wartet der-typ-von-der-reichenbacher-vier. niemand kennt seinen namen. er ist gross und erinnert von der mimik her an die zombies aus fruehen george romero-streifen. auch er spricht nicht. sieht mich auch nicht an. arbeitet weiter. ich muss um ihn herumlaufen und checken, ob er alles hat. er beachtet mich nicht. sollte ich nicht gruendlich genug nachschauen, wird er spaeter zum chef gehen und sich beschweren. der chef wird zu mir kommen und sagen: „der typ von der reichenbacher vier braucht dies und jenes.“ ich werde salutieren oder anderen quatsch machen. vielleicht die augen schliessen, waehrend er redet und so tun, als sei ich eingeschlafen. eventuell einfach hinfallen und lautstark die gelbe karte fordern. hinten laeuft vella schnatternd zwischen den kanban-regalen hin und her. hinter ihm der chef. er ruft: vella! vella! vella verschwindet quakend hinter den regalen, der chef hinterher: vella, vella! vella arbeitet nur ungern. oft steht er irgendwo und quakt andere mitarbeiter an. immer dann sieht ihn der chef und ruft: vella, wo isch der vella? vella! dann sieht vella zu ihm und der chef winkt ihn herrisch herbei. er geniesst das chef-sein. weiter, schnell weiter. auf dem rueckweg zum kanban-bereich komme ich bei den moebelbauern vorbei. dort arbeitet herr pfister. er ist winzig und sehr duerr. dafuer traegt er riesige ohrenschuetzer im studiokopfhoererformat. er laeuft immer geschaeftig und schnell durch die gegend. er brauche eine reinigungstube, sagt er. damit meint er eine dose reinigungsspray. sehr wohl, sire. letzte station: endmontage e, herr moessner. der kommt gerade auf einem hubwagen angerollert und winkt den moebelbauern zu. die finden das lustig und winken zurueck. im hintergrund hoere ich den chef rufen, vella! vella! ich stelle mir vor, wie der verbloedete moessner in ein regal kracht. veeeella!
naechste runde!
...zunaechst mal nicht zu continuen.
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