Sonntag, 28. Januar 2007
wieder mal kein zapping.

ard. tatort. leider zu spaet eingeschaltet. weibliche leiche mit offenen pulsadern in der badewanne. zuvor scheint sie entlassen worden zu sein. irgendeine rationalisierungsmassnahme, vermutet die kommissarin scharfsinnig. sie wirkt etwas burschikos. die cops anschliessend im krankenhaus. die tote war wohl aerztin. die etwas dickliche krankenschwester, die befragt wird, iisst bockwurst mit kartoffelsalat. die tuerkische krankenschwester wirkt verdaechtig. sie antwortet zu langsam. ob der mitbewohner der kommissarin, der irgendwie auch mitermitteln darf eher so’n apfel- oder eher so’n birnentyp sei. die kommissarin vermutet: an den tod gewoehnt man sich wahrscheinlich nie! sie ist offenbar ziemlich gut ausgebildet. die dicke krankenschwester empfiehlt dem mitbewohner – ist er auch’n cop? – einfach weniger aepfel zu essen. die seien naemlich das problem. man hat jetzt herausgefunden, dass irgendein enzo mit bluttranfusionen zu tun hat, die HIV-infiziert sind. weiterermitteln ist die devise! der mitbewohner faehrt eine uralte schwarze karre, bmw oder ford wohl. der professor, wohl der chef der toten ist das ziel. er selbst sei nicht da, sagt seine frau. auch sie zoegert. ein hoher geigenton waere wohl in diesem moment dramaturgisch angemessen. sie probe gerade mit irgendeinem hanswurst mit abstehenden ohren fuer irgendein konzert. man gibt sich scheinheilig. aha, die frau hat narben am unterarm. innenseite. klare sache. sie gibt allerdings vor, einen dummen unfall gehabt zu haben. der mitbewohner singt. er sagt, er sei halber italiener. man findet den professor im nahegelegenen stall. aha, die kommissarin sagt „mein kollege“. er ist wohl doch auch’n cop. der professor wird vernommen. aha, enzo hat sich angesteckt und die tote dafuer verantwortlich gemacht. es ist nicht ganz klar, weshalb die kommissare ermitteln. indizien fuer mord haben sie nicht. auch ist unklar, wo die ganze veranstaltung spielt. irgendwo in hessen? oder doch eher mannheim? hm. der pathologe hat herausgefunden, dass die tote sich die schnitte nicht selbst zugefuegt haben kann. er spricht wenig authentisch wirkendes pfaelzisch. die cops suchen jetzt diesen enzo. eine rothaarige sagt, dass er nicht da sei. irgendeine italienerin faselt was von AIDS. die rothaarige ist seine freundin und will nicht raus mit der sprache. die alte verraet: enzo sei im boxclub. aha, ludwigshafen. der boxtrainer ist berliner. zumindest tut er so. clichee-boxclub. zwielichtige tattoo-typen, die ungelenk auf speckige sandsaecke einpruegeln. einer greift die cops an. sie nehmen ihn mit und sagen den anderen, dass sie ihren kumpel wiederhaben koennen, wenn enzo auftaucht. erst wirds brenzlig, dann geht der plan aber auf. enzo kommt. die kommissarin verhoert ihn. fuer ihn ging alles den bach runter, sagt er. kein boxen mehr, maedchen weg – er sagt „mein maedchen“, fantastisch. er bruellt wild rum. oha. ausserdem hat er ne knarre im handschuhfach. schiesspruegel, puste, bleispritze. zurueck im praesidium folgendes: der amateur-musikanten-hanswurst mit den abstehenden ohren versorgt die klinik mit blut. exklusiv. na also. die sekretaerin faselt irgendwas von „am liebschde de hals rumdrehe“! dieser dialekt ist entsetzlich.
scheisse, telefon. kurz nicht aufgepasst.
so. enzo faehrt taxi. die musik ist sehr dramatisch. er hat eine lockige frau bei sich. sie fahren zum konzert von professor-frau und ohren-hanswurst. die cops konfrontieren den professor und ohren-oskar. oskar schlaegt vor, die gerichte entscheiden zu lassen, dafuer seien diese schliesslich da. er laechelt falsch. welche rolle spielt die lockige. sie fuehrt was im schilde. generoes kuendigt ohrenamigo an, dass alle einnahmen des konzertes zugunsten eines aids-hospizes gingen. enzo ist auch noch da. er verduftet, als er die bullen sieht. die lockige schleicht durch die zuhoerer des konzertes. wow. sie sprintet nach vorn zum piano und bruellt, dass der ohren hanswurst ein moerder sei, weil er verseuchte blutkonserven ausliefere. sie entwischt. vera heisse sie und ist damit gleichzeitig enzos alibi fuer die tatzeit. enzo ist im uebrigen ein furchtbarer name. per lockvogel-action locken sie taxi-enzo ran um ihn zu stellen. wilde verfolgungsjagd. die kommissarin hat die knarre gezogen. sie traegt laessige urban-street-denim-klamotten mit easy kapuzen-hoodie. ploetzlich springt enzo aus einer ecke und schlaegt sie nieder. er ist verletzt, sie auch. aids-gefahr! hoher geigenton! der mitbewohner cop faengt enzo dann ein. enzo fragt, was das solle. der mitbewohner sagt markig: hier stelle ich die fragen! ploetzlich oeffnet sich die tuer. die lockige tritt ein. sie ist enzos anwaeltin. ueble nummer. „alibi und anwaeltin in einer person!“ stellt der mitbewohner fest. die tote rief enzo an, bevor sie starb. sie hatte wohl beweise fuer die verseuchte konserve. kurze ethikdiskussion ueber den globalen blutplasmahandel. die cops lassen profundes wissen durchscheinen. dann ist die kommissarin wieder stinksauer. aha, sie hat sich nicht angesteckt. die cops diskutieren. dann will der mitbewohner wasser trinken. die becher sind aus. bedeutsam bittet er seine kollegin um deren becher. wow! dieselbe vernimmt dann doch nochmal die lockige. sie gibt vor, gegen bluthandel-missbrauch vorzugehen. sie erklaert, dass da spenden kaemen von leuten, die gerade mit dem bumsbomber aus thailand gekommen seien. nice one. die kommissarin will verstehen, worum es der lockigen geht. aha. letztere hatte eine tochter, die bei einer operation mit hiv-blut infiziert wurde und dann langsam und qualvoll starb. tiefe cello-klaenge untermalen die szene. schnitt. in der bullen-wg: der mitbewohner putzt und hatn nettes italienisches essen zubereitet. er will helfen und wiedergutmachen. sie scheisst drauf. unfreundlich! und das, obwohl sie nichtmal infiziert ist. naja. sie wolle laufen gehn, sagt sie und verlaesst die wohnung. der mitbewohner sucht sie in seiner geilen 70er-schleuder. er findet sie. sie heult und glaubt immer noch infiziert zu sein. er nimmt sie in den arm. vaeterlich? wahrscheinlich. er schafft es, ihre traenen zum versiegen zu bringen. gute szene. sie lacht authentisch, halb weinend. das koennen nicht viele. naechster tag: die dicke krankenschwester gibt weitere informationen. der diensthabende arzt muss die konserve kontrollieren, sagt diese. frechheit, findet der professor, der auch noch dazukommt. welche rolle spielt die tuerkin? der professor verheimlicht etwas. er weiss mehr als er zugibt. schnitt. der mitbewohner will mal globalplasma, dieser zwielichtigen blutfirma auf den zahn fuehlen. er stellt unregelmaessigkeiten fest und fragt ohrenoskar, wo er zur tatzeit gewesen sei. bei der frau der professorin also. vermutlich hat er was mit ihr. ohren-oskar ist’n uebler zeitgenosse. die kommissarin ist derweil mit enzo unterwegs. man will die stelle ansehen, an der enzo die aerztin waehrend eines reitausflugs angegriffen hat. sie schubsen sich kurz, nachdem sie ihm vorwirft, sie angesteckt zu haben. dann faehrt er weg. manchmal werden szenen einfach aus dem hut gezaubert, denn jetzt ist die kommissarin zufaellig in der naehe des reiterhofes, wo sich mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit weitere ermittlungsergebnisse ergeben. so, da ist auch schon ein merkwuerdiges schiff, dass man untersuchen muss. sie untersucht. man sie dieselben chinesischen schriftzeichen auf einem raeucherstaebchenhalter wie bei der ermordeten. so. der prof und die tote hatten ein verhaeltnis. ploetzlich faehrt ein martin-rombach-gelaende-mercedes vor. der prof! er muss zugeben, dass er eine affaere mit der toten hatte. die kommissarin riecht lunte. sie bestellt den mitbewohner her. moeglicherweise wird der prof gleich handgreiflich. cello-klaenge. der mitbewohner macht sich gerade auf den weg. dann wieder die kommissarin, die irgendwo in der pampa rumlaeuft. es riecht foermlich nach showdown. doch nicht. man hat ermittelt, dass die tote enzos konserve nach der op nochmal getestet hat. positiv. aha. die prof-frau wird nochmal verhoert. sie ist sehr scheinheilig. im hintergrund freddy-krueger-aehnliche klavierskalen. sie sagt exakt das gleiche wie ohren-oskar. die gewieften cops wittern kriminelle machenschaften. die prof-frau sitzt ploetzlich am klavier und sagt „scheussliches libretto“. yeah! im krankenhaus knoepft man sich den prof nochmal vor, der eine million fuer den reiterhof hat hinblaettern muessen. er tat dies zufaellig zum selben zeitpunkt, als ohrenoskar den exklusivvertrag fuer die blutkonserven bekommen hat. beweisen koennen sie das leider nicht. der haesslich grinsende prof weiss das auch. enzo und seine lockige anwaeltin besprechen weiteres vorgehen. enzo rastet kurz aus und zerdrueckt ein bierglas in der hand. es war ein kleines bier. enzo besucht seine verlobte. einen schoenen ruecken hat sie. sie wissen um ihr dilemma und weinen beide. gute szene. er weint gut. sie auch. umarmung, kuss, trennung, traenen. „depression, tod!“ wuerde barbara eligmann zu explosiv-zeiten hinzugefuegt haben. enzo geht zum prof-reiterhof. vendetta! die polenten-wg wurde ins buero verlegt. man schlaeft dort mit angelegtem schulterhalfter. ein gutachten kommt herein. alles ergebnislos. „zum haare rausreissen“, findet die kommissarin. der pathologe hat ermittelt, dass die tote per kissen erstickt worden sein muss. das kissen sei dann in eine falsch eingestellte waschmaschine gegeben worden ist. zufaellig sind noch dna-spuren dran. aus dem hut ge...naja. der prof und seine frau streiten wegen der affaere. es klingtelt. enzo kommt rein und haut dem prof mal saftig einen in die schnauze. dabei sagt er: „jetzt geht dir der arsch auf grundeis!“ die bullen sind da. enzo raunzt: „scheisse!“ und rennt weg. der mitbewohner hinterher. die kommissarin verhoert die prof-frau. sie hat gelogen mit alibi fuer ohren-otto. der wiederum hat den prof erpresst, die konserven als getestet abzuzeichnen. ueble kiste. der mitbewohner kommt zurueck und gibt kleinlaut zu, dass enzo entkommen konnte. etwas unsportlich ist er, der mitbewohner. enzo will zum ohrenmann, um in „alle zu machen“, wie die kommissarin vermutet. tatsache. enzo bei ohrenotto, der eigentlich bender heisst. er hat eine eisenstange und sieht sehr gangsterhaft aus. oskar soll blut trinken, verlangt enzo. im hintergrund sirenen. der hanswurst wil abhauen. enzo hinterher. die kommissare verfolgen. spannende drumnbassbeats untermalen alles. enzo will gerade zuhauen, als die cops eintreffen und ihn unschaedlich machen. ohren-oskar nehmen sie auch gleich mit. schnitt: „12 wochen spaeter“ steht da. die hiv-inkubationszeit. die kommissarin atmet tief duch als sie die post holt. negativ ist der befund. dann geht sie in die kueche und meckert, dass es unordentlich sei. versoehnliches ende.

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Tatort ist grenzwertig, sehr grenzwertig!

Im Übrigen erinnert das massive Ohren-Auftauchen ein wenig an die Augen im "Sandmann" des Herrn Hoffmann.

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wow. chapeau!
bin zwar kein unbedingter freund vom lieben e.t.a, aber dennoch...
coppelius, coppelius!

darueberhinaus: tatort ist durchaus nicht grenzwertig, frollein!

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Aus Ermangelung eines Fernsehapparates folgende Frage: Welche Hintergründe hatte der Boxer Enzo sich ebenfalls in das Geschehen einzumischen? Wie die Tochter der lockigen Anwältin eine HIV-Infektion bei einer OP abgekriegt? Also Selbstgerechtigkeit (quasi eine Fehde) wie Heinrich von Kleists "Michael Kohlhaas" (wenn wir gerade schon in der Romantik sind)?

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das wird ja immer schoener hier. ich muss gestehen, den kohlhaas nicht gelesen zu haben.
was enzo anbetrifft: er wurde operiert und dabei infiziert. die konserve, die ohren-oskar ungeprueft ans krankenhaus geliefert hatte, war verseucht.
wohl etwas unklar formuliert, aber das bringt live-berichterstattung manchmal mit sich.

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Möglicherweise habe auch ich mich in der Vorstellung der Geigen- und Celli-Töne verloren und so eine Information, Enzo betreffend, schlichtweg überlesen. Egal, die Hauptsache ist, dass ich doch noch in den Genuss kam den Tatort gesehen zu haben, irgendwie..

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