Dienstag, 28. August 2007
die leiden des mittelalten werther, pt. 1

<d:> n. hat sich wieder bei uns einquartiert
<d:> sitzt in s.' zimmer und gibt vor, zu arbeiten
<d:> obgleich er sich lediglich mit dem durchsehen meiner festplatte beschaeftigt.
<d:> und hin und wieder mal noergelt, dass er kein geld mehr besitze.
<k:> ein wenig wie werther im kapitalismus.
<d:> nur, dass er nicht mehr jung ist.
<d:> aber dafuer mehr leidet...hm.
<k:> für wahr. mittelalt, ledig und arm sucht zeitvertreib
<k:> ist 'ne super story. wir nennen es "werther II - ein tag voll leid"
<d:> erst das buch, dann der film - ist klar.
<d:> mit dem film dann aggressives merchandising
<k:> oder "light", wenn cola oder pepsi sponsorn
<k:> aggressiv ist wichtig
<k:> viel grelle farben und viele ipods im film
<d:> mit allem drum und dran: actionfiguren, computerspiele, kaffeetassen
<k:> apple, 80er-klamotten und jacky
<k:> das kommt bei den kids an
<k:> vielleicht könnte der film auf einer flatrate-party beginnen
<k:> der held in der ecke, allein, ohne geld, betrunken, die anderen feiern und tanzen, viele hübsche frauen und ein ipod (bezüglich aggressiven merchandisings)
<k:> dann ein kurzer monolog, der für den künstlerischen ausdruck rückwärts abgespielt wird, dann wieder 15 minuten die leicht bekleideten frauen (eine zieht sich fast aus), dann cut: s.' zimmer: dunkel, aus dem gulli vor der tür steigt rauch auf, eine festplatte, ein bon-jovi-poster für die popkultur
<d:> irgendwas stimmt hier nicht. naja.
<k:> das denke ich mir auch oft.
<d:> namedropping und productplacement sind jedenfalls von zentraler bedeutung fuer den film.
<d:> es wird ein popkulturelles manifest.
<d:> zeitgenoessisch und doch zeitlos.
<k:> vielleicht sollten wir n. umbenennen, so von wegen schweden. der norden kommt ja gerade ganz groß.
<k:> viele anspielungen auf musik, computer und die ausweglosigkeit der heutigen mittelalten.
<k:> wir sollten auch angelina jolie auftreten lassen, aber nur in eier nebenrolle. so als kritik an hollywood.
<k:> vielleicht als klodame
<d:> mh. ist vielleicht zuviel des guten. man wuerde es vielmehr als hommage an hollywood verstehen.
<k:> vielleicht mit ihren adoptierten kindern, die die toiletten putzen.
<k:> dann eher als kritik am kapitalismus
<d:> ohja, das waere allerdings fantastisch: jolies bangladesch-kinder aus borneo putzen das klo und werden vom protagonisten noch angepoebelt.
<k:> da hast du wohl recht: wir verkleiden sie als alte transe. dann denkt jeder, die regisseure seien schwul
<d:> wichtig ist noch der komplex "mittelalt": hip, globalisiert und trotzdem den anschluss verloren.
<k:> kommt gut an auf kleinen filmfestivals.
<d:> ja, kleine festivals. wenn sich die grossen melden sollten, bekommen sie einfach keine antwort. independent 4ever, rufen die mittelalten dann laut.
<k:> deswegen superhippes outfit, web2.0 und trendi musik, aber der hartz4-wisch groß im bild.
<d:> hartz muss thematisiert werden, klar. genauso die amigo-affaere und lustreisen nach tschechien mit brasilianischen prostituierten fuer betriebsratsmitarbeiter.
<k:> so von wegen: andere haben es zwar geschafft, aber sind sich selbst nicht treu geblieben.
<d:> genau. unser held im spannungsfeld zwischen moral und bedingungslosem erfolgsdruck.
<d:> fast schon kaestneresk
<k:> was hällst du von der fortsetzung: werther III - der konflikte überzahl
<d:> schoener titel. hauptsponsor: die deutsche bahn ag.
<k:> und auf dem plakat: wIII - mehr kritik geht nicht.
<k:> wenn die db sponsort drehen wir 90% in schnellen zügen. das betont die entrücktheit des helden (auch eine schöne anspielung auf bahnwärter thiel)
<d:> klingt fantastisch. entrueckt ist er ja nun allemal, der protagonist.
<k:> und l. ist schaffner: eine hommage an kafka
<d:> alkholisierter schaffner - das bringt ein weiteres kritisches moment mit ein.
<d:> die flucht in den alkohol als ausweg einer ganzen generation. l. als prägnantes sinnbild des ueberforderten nichtmehr-mittelalten...
<k:> wir sollten auch die 3.-reich-debatte nicht ausser acht lassen: betrunken in reichswehr-uniform
<d:> tatsaechlich.
<k:> und statt bewältigung alkohol. das gibt diskussionen.
<d:> vielleicht ruft das auch die gewerkschaften auf den plan. wir sollten uns auf heftige auseinandersetzungen gefasst machen.
<k:> gleichzeitig findet ein casting für dsds statt. der held erreicht die dritte runde, muss dann aber wegen psychoterror abrechen. spannungsbogen, gute musik und dieter bohlen. so erreichen wir die unter-12jährigen.
<k:> ausserdem findet das casting in der ersten klasse statt: konfrontationen mit dem schaffner sind garantiert.
<d:> ich koennte mir vorstellen, dass der held dann aber doch von ralph siegel unter vertrag genommen wird und beim grand prix mitmacht.
<d:> dann haetten wir das publikum 60+ auch noch mit im boot.
<d:> beim grandprix-auftritt, der selbstverstaendlich einen platz im hinteren mittelfeld - oder aber den letzten - belegt, tanzt im hintergrund eine taenzergruppe mit schaffnerkostuemen und cheerleading-puscheln in rotweissblau [uniformismus, etatismus und subtile amerikakritik]
<k:> um nicht zu aufgesetzt zu wirken müssen wir aber auch ein paar ehrliche anklänge in unseren kulturellen hintergrund einbauen. ich dächte da an ein paar ausschnitte von beatclub oder rockpalast und vereinzelte "echte" figuren, die von angetrunkenen laienschauspielern übernommen werden. man könnte eine karnevalszene machen, in der der held als "geteiltes deutschland" auftritt mit zwei orangen in der hand (so von wegen "wir aus dem westen"), um dann von laien in eine schlägerei verwickelt zu werden.
<k:> er wird niedergeschlagen, dann cut: die preisverleihung beim grandprix - er geht leer aus, bis auf einen korb mit früchten (mit orangen, man beachte die symbolik), dann cut: aftershow-party: alle tanzen, der held liegt in der ecke und ist betrunken, der gleiche monolog wie am anfang, diesmal teils rückwärts, teils unverständlich (als zeichen seiner gespaltenen persönlichkeit)
<k:> dann das zimmer, der computer mit der festplatte hat einen systemabsturz (technikkritik) und spielt nur noch ndw - ein zeichen des machtlosen menschen in der computerzeit. nach 15 minuten "ein bett (vielleicht eine überarbeitete fassung mit "beet", als anklang an die schrebergartenkultur) im kornfeld" verlässt er den raum und trinkt bier. dieter bohlen und die anderen gesellen sich zu ihm. er kriegt zwar keinen preis, aber sie unterhalten sich über popmusik.
endlich die erlösenden kurzen und der whiskey. sie trinken längere zeit, teilweise betretendes schweigen über die
misserfolge des helden, dann gehts los in einen club - erneut flatrateparty (parabel!), alle trinken und tanzen, viele halbnackte frauen, der held liegt in der ecke und ist betrunken (mittlerweile identifiziert sich der zuschauer vollends mit ihm, eine vertraute situation) derselbe monolog, aber diesmal gesprochen von einem beliebten volksmusiker (man will ja auch die große masse ansprechen).
<k:> ralph siegel tritt auf und engagiert den volksmusiker wegen der treffenden worte, der held ist wiedereinmal um seinen erfolg betrogen worden. aber wegen seines suffs registriert er es nicht und versucht sich an mixgetränken, hier ein kleiner abstecher in die trinkkultur. dann laute musik, alle tanzen, die frauen ziehen sich für die quote aus. alle jubeln.
<k:> dann fuffisimclub für die kleineren
<k:> im publikum
<k:> wichtig ist auch die kameratechnik, wo sich alles dreht: die grandprixszene mit puschelhäschen und schaffner (vielleicht könnte auch l. zum zeichen der verwirrung des helden ein puschelschwänzchen tragen), alles verschwimmt, dazwischen die stimme der mutter des helden: trink' nicht so viel, denk' an beruf und erfolg, achte die tradition... im traum kommen noch mehr puschelhäschen vor (also noch mehr amerikakritik und einschaltquoten), dann tanzen bush und michael moore - mit puschelhäschenkostümen - den foxtrott (ein intergeneratives aufbegehren), dann bugsbunny und helmut kohl (kritik der internationalen beziehungen)
<k:> gerade wird mir die enorme bedeutung von puschelhäschenkostümen für kulturkritik bewusst. der nachfolger sollte also eher heissen: WERTHER II - ein tag voller leid und puschelhäschen...

to be continued...

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Samstag, 10. Februar 2007
wie gut...

...ist er bitte?!

mathias richling als edmund stoiber.

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Sonntag, 28. Januar 2007
wieder mal kein zapping.

ard. tatort. leider zu spaet eingeschaltet. weibliche leiche mit offenen pulsadern in der badewanne. zuvor scheint sie entlassen worden zu sein. irgendeine rationalisierungsmassnahme, vermutet die kommissarin scharfsinnig. sie wirkt etwas burschikos. die cops anschliessend im krankenhaus. die tote war wohl aerztin. die etwas dickliche krankenschwester, die befragt wird, iisst bockwurst mit kartoffelsalat. die tuerkische krankenschwester wirkt verdaechtig. sie antwortet zu langsam. ob der mitbewohner der kommissarin, der irgendwie auch mitermitteln darf eher so’n apfel- oder eher so’n birnentyp sei. die kommissarin vermutet: an den tod gewoehnt man sich wahrscheinlich nie! sie ist offenbar ziemlich gut ausgebildet. die dicke krankenschwester empfiehlt dem mitbewohner – ist er auch’n cop? – einfach weniger aepfel zu essen. die seien naemlich das problem. man hat jetzt herausgefunden, dass irgendein enzo mit bluttranfusionen zu tun hat, die HIV-infiziert sind. weiterermitteln ist die devise! der mitbewohner faehrt eine uralte schwarze karre, bmw oder ford wohl. der professor, wohl der chef der toten ist das ziel. er selbst sei nicht da, sagt seine frau. auch sie zoegert. ein hoher geigenton waere wohl in diesem moment dramaturgisch angemessen. sie probe gerade mit irgendeinem hanswurst mit abstehenden ohren fuer irgendein konzert. man gibt sich scheinheilig. aha, die frau hat narben am unterarm. innenseite. klare sache. sie gibt allerdings vor, einen dummen unfall gehabt zu haben. der mitbewohner singt. er sagt, er sei halber italiener. man findet den professor im nahegelegenen stall. aha, die kommissarin sagt „mein kollege“. er ist wohl doch auch’n cop. der professor wird vernommen. aha, enzo hat sich angesteckt und die tote dafuer verantwortlich gemacht. es ist nicht ganz klar, weshalb die kommissare ermitteln. indizien fuer mord haben sie nicht. auch ist unklar, wo die ganze veranstaltung spielt. irgendwo in hessen? oder doch eher mannheim? hm. der pathologe hat herausgefunden, dass die tote sich die schnitte nicht selbst zugefuegt haben kann. er spricht wenig authentisch wirkendes pfaelzisch. die cops suchen jetzt diesen enzo. eine rothaarige sagt, dass er nicht da sei. irgendeine italienerin faselt was von AIDS. die rothaarige ist seine freundin und will nicht raus mit der sprache. die alte verraet: enzo sei im boxclub. aha, ludwigshafen. der boxtrainer ist berliner. zumindest tut er so. clichee-boxclub. zwielichtige tattoo-typen, die ungelenk auf speckige sandsaecke einpruegeln. einer greift die cops an. sie nehmen ihn mit und sagen den anderen, dass sie ihren kumpel wiederhaben koennen, wenn enzo auftaucht. erst wirds brenzlig, dann geht der plan aber auf. enzo kommt. die kommissarin verhoert ihn. fuer ihn ging alles den bach runter, sagt er. kein boxen mehr, maedchen weg – er sagt „mein maedchen“, fantastisch. er bruellt wild rum. oha. ausserdem hat er ne knarre im handschuhfach. schiesspruegel, puste, bleispritze. zurueck im praesidium folgendes: der amateur-musikanten-hanswurst mit den abstehenden ohren versorgt die klinik mit blut. exklusiv. na also. die sekretaerin faselt irgendwas von „am liebschde de hals rumdrehe“! dieser dialekt ist entsetzlich.
scheisse, telefon. kurz nicht aufgepasst.
so. enzo faehrt taxi. die musik ist sehr dramatisch. er hat eine lockige frau bei sich. sie fahren zum konzert von professor-frau und ohren-hanswurst. die cops konfrontieren den professor und ohren-oskar. oskar schlaegt vor, die gerichte entscheiden zu lassen, dafuer seien diese schliesslich da. er laechelt falsch. welche rolle spielt die lockige. sie fuehrt was im schilde. generoes kuendigt ohrenamigo an, dass alle einnahmen des konzertes zugunsten eines aids-hospizes gingen. enzo ist auch noch da. er verduftet, als er die bullen sieht. die lockige schleicht durch die zuhoerer des konzertes. wow. sie sprintet nach vorn zum piano und bruellt, dass der ohren hanswurst ein moerder sei, weil er verseuchte blutkonserven ausliefere. sie entwischt. vera heisse sie und ist damit gleichzeitig enzos alibi fuer die tatzeit. enzo ist im uebrigen ein furchtbarer name. per lockvogel-action locken sie taxi-enzo ran um ihn zu stellen. wilde verfolgungsjagd. die kommissarin hat die knarre gezogen. sie traegt laessige urban-street-denim-klamotten mit easy kapuzen-hoodie. ploetzlich springt enzo aus einer ecke und schlaegt sie nieder. er ist verletzt, sie auch. aids-gefahr! hoher geigenton! der mitbewohner cop faengt enzo dann ein. enzo fragt, was das solle. der mitbewohner sagt markig: hier stelle ich die fragen! ploetzlich oeffnet sich die tuer. die lockige tritt ein. sie ist enzos anwaeltin. ueble nummer. „alibi und anwaeltin in einer person!“ stellt der mitbewohner fest. die tote rief enzo an, bevor sie starb. sie hatte wohl beweise fuer die verseuchte konserve. kurze ethikdiskussion ueber den globalen blutplasmahandel. die cops lassen profundes wissen durchscheinen. dann ist die kommissarin wieder stinksauer. aha, sie hat sich nicht angesteckt. die cops diskutieren. dann will der mitbewohner wasser trinken. die becher sind aus. bedeutsam bittet er seine kollegin um deren becher. wow! dieselbe vernimmt dann doch nochmal die lockige. sie gibt vor, gegen bluthandel-missbrauch vorzugehen. sie erklaert, dass da spenden kaemen von leuten, die gerade mit dem bumsbomber aus thailand gekommen seien. nice one. die kommissarin will verstehen, worum es der lockigen geht. aha. letztere hatte eine tochter, die bei einer operation mit hiv-blut infiziert wurde und dann langsam und qualvoll starb. tiefe cello-klaenge untermalen die szene. schnitt. in der bullen-wg: der mitbewohner putzt und hatn nettes italienisches essen zubereitet. er will helfen und wiedergutmachen. sie scheisst drauf. unfreundlich! und das, obwohl sie nichtmal infiziert ist. naja. sie wolle laufen gehn, sagt sie und verlaesst die wohnung. der mitbewohner sucht sie in seiner geilen 70er-schleuder. er findet sie. sie heult und glaubt immer noch infiziert zu sein. er nimmt sie in den arm. vaeterlich? wahrscheinlich. er schafft es, ihre traenen zum versiegen zu bringen. gute szene. sie lacht authentisch, halb weinend. das koennen nicht viele. naechster tag: die dicke krankenschwester gibt weitere informationen. der diensthabende arzt muss die konserve kontrollieren, sagt diese. frechheit, findet der professor, der auch noch dazukommt. welche rolle spielt die tuerkin? der professor verheimlicht etwas. er weiss mehr als er zugibt. schnitt. der mitbewohner will mal globalplasma, dieser zwielichtigen blutfirma auf den zahn fuehlen. er stellt unregelmaessigkeiten fest und fragt ohrenoskar, wo er zur tatzeit gewesen sei. bei der frau der professorin also. vermutlich hat er was mit ihr. ohren-oskar ist’n uebler zeitgenosse. die kommissarin ist derweil mit enzo unterwegs. man will die stelle ansehen, an der enzo die aerztin waehrend eines reitausflugs angegriffen hat. sie schubsen sich kurz, nachdem sie ihm vorwirft, sie angesteckt zu haben. dann faehrt er weg. manchmal werden szenen einfach aus dem hut gezaubert, denn jetzt ist die kommissarin zufaellig in der naehe des reiterhofes, wo sich mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit weitere ermittlungsergebnisse ergeben. so, da ist auch schon ein merkwuerdiges schiff, dass man untersuchen muss. sie untersucht. man sie dieselben chinesischen schriftzeichen auf einem raeucherstaebchenhalter wie bei der ermordeten. so. der prof und die tote hatten ein verhaeltnis. ploetzlich faehrt ein martin-rombach-gelaende-mercedes vor. der prof! er muss zugeben, dass er eine affaere mit der toten hatte. die kommissarin riecht lunte. sie bestellt den mitbewohner her. moeglicherweise wird der prof gleich handgreiflich. cello-klaenge. der mitbewohner macht sich gerade auf den weg. dann wieder die kommissarin, die irgendwo in der pampa rumlaeuft. es riecht foermlich nach showdown. doch nicht. man hat ermittelt, dass die tote enzos konserve nach der op nochmal getestet hat. positiv. aha. die prof-frau wird nochmal verhoert. sie ist sehr scheinheilig. im hintergrund freddy-krueger-aehnliche klavierskalen. sie sagt exakt das gleiche wie ohren-oskar. die gewieften cops wittern kriminelle machenschaften. die prof-frau sitzt ploetzlich am klavier und sagt „scheussliches libretto“. yeah! im krankenhaus knoepft man sich den prof nochmal vor, der eine million fuer den reiterhof hat hinblaettern muessen. er tat dies zufaellig zum selben zeitpunkt, als ohrenoskar den exklusivvertrag fuer die blutkonserven bekommen hat. beweisen koennen sie das leider nicht. der haesslich grinsende prof weiss das auch. enzo und seine lockige anwaeltin besprechen weiteres vorgehen. enzo rastet kurz aus und zerdrueckt ein bierglas in der hand. es war ein kleines bier. enzo besucht seine verlobte. einen schoenen ruecken hat sie. sie wissen um ihr dilemma und weinen beide. gute szene. er weint gut. sie auch. umarmung, kuss, trennung, traenen. „depression, tod!“ wuerde barbara eligmann zu explosiv-zeiten hinzugefuegt haben. enzo geht zum prof-reiterhof. vendetta! die polenten-wg wurde ins buero verlegt. man schlaeft dort mit angelegtem schulterhalfter. ein gutachten kommt herein. alles ergebnislos. „zum haare rausreissen“, findet die kommissarin. der pathologe hat ermittelt, dass die tote per kissen erstickt worden sein muss. das kissen sei dann in eine falsch eingestellte waschmaschine gegeben worden ist. zufaellig sind noch dna-spuren dran. aus dem hut ge...naja. der prof und seine frau streiten wegen der affaere. es klingtelt. enzo kommt rein und haut dem prof mal saftig einen in die schnauze. dabei sagt er: „jetzt geht dir der arsch auf grundeis!“ die bullen sind da. enzo raunzt: „scheisse!“ und rennt weg. der mitbewohner hinterher. die kommissarin verhoert die prof-frau. sie hat gelogen mit alibi fuer ohren-otto. der wiederum hat den prof erpresst, die konserven als getestet abzuzeichnen. ueble kiste. der mitbewohner kommt zurueck und gibt kleinlaut zu, dass enzo entkommen konnte. etwas unsportlich ist er, der mitbewohner. enzo will zum ohrenmann, um in „alle zu machen“, wie die kommissarin vermutet. tatsache. enzo bei ohrenotto, der eigentlich bender heisst. er hat eine eisenstange und sieht sehr gangsterhaft aus. oskar soll blut trinken, verlangt enzo. im hintergrund sirenen. der hanswurst wil abhauen. enzo hinterher. die kommissare verfolgen. spannende drumnbassbeats untermalen alles. enzo will gerade zuhauen, als die cops eintreffen und ihn unschaedlich machen. ohren-oskar nehmen sie auch gleich mit. schnitt: „12 wochen spaeter“ steht da. die hiv-inkubationszeit. die kommissarin atmet tief duch als sie die post holt. negativ ist der befund. dann geht sie in die kueche und meckert, dass es unordentlich sei. versoehnliches ende.

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Montag, 22. Januar 2007
zapping.

<switched-on> sabine christiansen. stoiber, seehofer, bayern, fantastisch.
„tun sie uns doch nicht so fuer bloed verkaufen!“, fordert claudia roth gerade von BamS-Chef Strunz. sie traegt lila mit pailletten, das moehrenfarbige haar nach innen gefoehnt, den grauen ansatz nicht nachgefaerbt. sie sei als ‚amigo’ verkauft worden, sagt sie entruestet. CSU-ekel soeder beanstandet, dass man ein tribunal gegen ihn abhalte und ist beleidigt. helmut dietl ist auch dabei. er gehoert z.b. neben helmut schmidt zu den wenigen deutschen prominenten, die im fernsehen rauchen duerfen. „frau pauly ist eine sauerei!“, sagt er gerade und alle glauben ihm. uli hoeness ist auch da und sorgt mit bayrischer polarität fuer erheiterung: „in bayern will doch kein mensch die SPD!“ unangreifbar als bayern-manager kann er vom leder ziehen: der stoiber-abschuss stinke zum himmel, skandiert er. dietl vermutet das system hinter all den problemen. mit fussball kenne er sich nicht so aus, bekennt er ausserdem. gerhards hillu ist da, eine in die jahre gekommene, norddeutsche schoenheit, koennte man sagen. frisiert, modisch gekleidet, leider keine besonders schoenen haende. ob sie geliftet ist? botox? naja. dieser hampelmann soeder jedenfalls traegt immer blauweisse krawatten. versoehnlich werden am ende noch witze ueber david beckham gemacht und dann verabschiedet sich silikon-sabinchen mit ihrem feinsten laecheln. <zapped> n-tv. kurnaz. steinmeier unter druck. der unvermeidliche hans-christian stroebele ist zugeschaltet - wie immer mit rotem schal – und fordert schnellstmoegliche aufklaerung. er spricht immer in der ersten person: er habe diesen und jenen antrag gestellt und immer gefordert, dass... das obligatorische fraktions-„wir“ scheint er als elder-states-revoluzzer hinter sich gelassen zu haben. die ntv-umfrage im anschluss fragt: darf eine RAF-terroristin freigelassen werden? naja. ausserdem: irgendeine CDU-hinterbaenklerin will eine sozialsteuer einfuehren. eine bemerkenswert gute idee. <zapped> auf mtv treibt der voellig haengengebliebene bam margera noch immer sein unwesen und demuetigt seinen dicken vater. genug! <switched-off>

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Mittwoch, 10. Januar 2007
ein plaedoyer fuer "kleine biere".

oder:
"kleine biere" im spannungsfeld zwischen aesthetik und vernunft.

der problemkomplex "kleine biere" behandelt im wesentlichen die simple frage, ob man bei der bestellung eines glases bier in einem schankbetrieb die grosse (0,5l) oder kleine (0,33l) variante waehlen sollte. (0,2l fiele in diesem falle auch unter "klein", 1l-mass ist voellig indiskutabel.)
hierbei gilt es folgendes zu beachten: die 0,5l-variante wird zumeist in unsaeglichen henkelhumpen oder aber entsetzlich riesigen klopperpullen serviert, ist allerdings hochgerechnet die kostenguenstigere option.
die kleinere 0,33l-version hingegen kommt in formschoener tulpe oder filigran geformter flasche, die selbst auf tanzflaechen eher als accessoir denn als hindernis wirken kann. des weiteren wirkt das "kleine bier" durch die geringere menge laenger frisch als das "grosse bier", das bei gleicher trinkgeschwindigkeit den letzten schluck nicht selten zur tortur werden laesst. negativ schlaegt bei "kleinen bieren" allerdings der verhaeltnismaessig hoehere preis zu buche.

nach dieser knappen einfuehrung seien gesellschaftliche aspekte der thematik kurz beleuchtet: "grosse biere" gelten in laendlichen gegenden als weithin verbreitet: das feucht-froehliche, samstagabendliche gelage im holzgetaefelten fussball-clubheim des tsv kirchentellinsfurt wuerde man vermutlich ausschliesslich mit "grossen bieren" bestreiten muessen. "kleine" waeren hoechstwahrscheinlich nicht im angebot.
in staedtischer lebenswelt ist das verhaeltnis von "kleinen" zu "grossen bieren" leider nicht genau umgekehrt: auch hier sind grosse biere - speziell aufgrund oekonomischer gedanken - gern getrunken. allerdings finden sich in den staedten stetig wachsende, avantgardistische gruppierungen, die das "kleine bier" trotz des hoeheren preises vorziehen. aesthetik und stil stehen hier dezidiert im vordergrund und werden zum substantiellen kriterium, in manchen faellen gar zur lebenseinstellung.

fazitaer bliebe noch nachfolgendes zu bemerken: fuer menschen von maessig grossem bis kleinem wuchs sollte sich diese frage aus naheliegenden gruenden ueberhaupt nicht stellen.

persoenlich resuemierend:
eine lanze sei hiermit gebrochen fuer "kleine biere!"

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