dienstag morgen, 09:35 uhr. die morgendliche routine bereits erfolgreich und ohne zwischenfaelle absolviert. lieblingstape unter der dusche gehoert, nichts umgeworfen oder anderweitig verhauen, gefruehstueckt - der kaffee schmeckte bemerkenswert gut. sonnenschein draussen, ein zwar kalter aber klarer morgen. jacke 'ran, tasche her, zeitung mitnehmen, das haus verlassen. ins auto steigen und sich freuen, dass am vorabend die anlage beim verlassen des wagens etwas leiser gedreht worden ist. los! aus der strasse raus. ampel. rot. warten. gruen. los. abbiegen. weiter. naechste ampel wird gelb. der vordermann beschleunigt um kurz vor der ampel abzubremsen. ui! in die eisen! kein abs, fast unfall! „if your heart beats like a hammer...“, singt b.b.king. jaja. adrenalin pumpt. naja, aber gutgegangen. fantastischer tag. jetzt kann gar nichts mehr passieren. musik lauter. ploetzlich: lichthupe von hinten. der wagen steht so hinter mir, dass ich nur die front erkennen kann. passat wohl. hm, kenn ich nicht. ampel gruen. geht los. blick in den rueckspiegel: aha, na klar, die bullen! „stop!“ fordert die anzeige auf dem wagendach. wie geil sind die denn jetzt? ist was mit meiner karre? blinker? bremslicht? auspuff abgefallen? nur schikane? rechts ran. scheibe runter. rock, 09:45 uhr. mal sehen. die herren entsteigen ihrem wagen. einer stellt sich schraeg hinter die beifahrertuer, der andere kommt auf mein fenster zu. nummer sicher. gluecklicherweise haben sie die hand noch nicht am schiesseisen. "schoenen guten morgen, personenkontrolle." aeh, ja, klar. personenkontrolle. der schutzmann erhaelt meine papiere und zieht sich in seinen wagen zurueck, wo er wild mit funkgeraeten und anderen sachen hantiert. der andere sichert meinen wagen und achtet darauf, dass ich keine waffe ziehe und unkontrolliert herumzuknallern anfange. 09:55 uhr. es dauert sehr lange. dann steigt der mit den papieren aus und kommt auf meinen wagen zu. "so, sie wohnet hier in X, herr y?" ja, ich wohnet hier. "dann haett ich gern noch ihren personalausweis gesehn." ja, mann. also, perso 'raus. er geht - nein, er schlendert - zurueck zum wagen. lass' dir ruhig zeit, amigo. der andere passt sehr genau auf mich auf. 10:05 uhr. rock. ich komme zu spaet. faschistennazikommunistenstaat. 10:10 uhr. da, er kommt wieder. "so, sie wisset scho, dass sie ihren wage auf X ummelde muesset, wenn sie hier wohnet?!" du weisst scho, dass ich dir glei...naja. nein, weiss ich nicht. erkundigte mich nach umzug beim amt, das dieses verneinte. "sie muesset des nommal pruefe." jaja. also doch nur schikane. golf 3 verpflichtet. "sie wisset, wieso mir sie angehalde ham?" NEIN, MANN! WEGEN ALKOHOL VIELLEICHT? IST JA SCHON 10. MEINE ERSTEN 3 HALBEN HAB’ ICH SCHON DRIN UND AUCH NICHTS GEGEN EINEN TEST! nein, aber sie werden's mir bestimmt gleich sagen. "sie waret net angeschnallt, herr y." oh mann. muedes laecheln, leiser seufzer, augen ganz langsam schliessen. "wege dere ummeldung verwarn' ich sie muendlich. des anschnalle koscht 30 euro. wenn sie dann hier quittiere würde..." haaaaaaaaaaaaaaaaaaa. ich raste kurz aus, schreie sehr laut, headbaenge, beisse ins lenkrad, fasse und raeuspere mich und quittiere dann. 30 oecken durchs klo! "schoenen tag dann noch." ja, ciao, tschuess, ciaaao. 10:20 uhr. einen termin verpasst, zum zweiten zu spaet und dreissig tacken weniger auffer kante. kein nerv mehr fuer slapstick, einschlafen, hinfallen. keine devisen mehr ausgeben heute. muede, niedergeschlagen und mit haengenden schultern verbringe ich den rest dieses wahrlich beschissenen tages. allein eins bleibt mir: der kavaliersstart vor den augen der boys - unangeschnallt.
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