Montag, 29. Mai 2006
the raconteurs - broken boy soldiers

"the songs are giant!" und "feels like hearing nirvana's nevermind.", trompeteten die herren white und benson bereits 2005 in einschlaegigen magazinen. white und benson sind jack white - ja, der jack white - und brendan benson, spezialist fuer feinsinnige indiepop-melodeien. in detroit tat man sich mit der rhythmusfraktion der greenhorns, namentlich jack lawrence und patrick keeler, zusammen. all the way from detroit/michigan, please welcome: the raconteurs!


vor ungefaehr zwei monaten begann der erste song der raconteure durchs netz zu geistern: "steady, as she goes" besticht durch whites lo-fi-geschrammel, simple aber gute bassline und aufdiezwoelf-slackerhymnen-charakter im refrain.

nach dem opener folgt mit "hands" bluenote-gespickter alternativerock mit einem gemaessigten jack white am mikro. "broken boy soldier" rumpelt in zeppelin-manier mit hooklines à la robert plant nach vorne. nach "intimate secretary", das mehr durch den titel punktet, folgt mit "together" ein duett, dessen einfachen und doch so fantastischen text benson mit indifferenter melancholie hinreissend verpackt: "you want everything to be just like, the stories that you read but can't write." - grossartig.
laessiger groove mit white-solo in "level", stakkato-aufdiemuetze am ende von "store bought bones", poppige 60s-orgel in "yellow sun" und latente spannung in "call it a day".
den fulminanten schlusspunkt markiert "blue veins": nach noisigem intro beginnt eine drogenballade, die mit einer so lasziven intensitaet daherkommt, dass es einem eiskalt den ruecken 'runterlaeuft. wow.

leider ist der ganze spuk nach knapp 35 minuten schon wieder vorueber. fazit: drei songs der absoluten superlative und gute lieder mit indie- und bluesrock-einfluessen - die allerdings mit 'nevermind' und nirvana wenig zu tun haben.
mehr davon, verlangt der aufmerksame hoerer trotzdem und weiss gleichzeitig, dass das, was die detroiter da machen, keine revolution in der musikgeschichte, sondern 'nur' die aeusserst fertile kooperation zweier guter mit zwei sehr guten musikern ist.

... comment